In
der westlichen Musikgeschichte wurde klassische, "ernste"
Musik stets von Komponisten mit populärem Material vermischt,
was
die Entwicklung der Kunstform voranbrachte. Beispiele dafür
reichen
bis in die Renaissance zurück, wo Messen auf dem bekannten
Stück
"L'homme armé" basierten. Moderne Komponisten wie
Bartók,
Janáček, Ligeti und Strawinsky ließen sich von
Folk-Stücken und
Jazz inspirieren. Diese Tradition setzt sich fort: in den letzten
Jahren sind zahlreiche herausragende Stücke entstanden, die
eine
Verschmelzung von zeitgenössischer Klassik und elektronischer
Clubmusik, die von strukturiertem Techno über Experimental zu
Ambient reichen, demonstrieren.
Es
gibt erfolgreiche Veranstaltungsreihen in denen Klassik aller Epochen
im Club gespielt wird. Solche Veranstaltungen haben allerdings
häufig
wenig mit aktuellen musikalischen Entwicklungen zu tun. Sondern
verbinden sich Clubmusik und Klassik oft oberflächlich und
stehen
nebeneinander, anstatt zu verschmelzen und sich gegenseitig zu
befruchten, um auf diese Weise neue Kunst hervorzubringen. Speziell
diese Neue Kunst ist der Fokus vom Club Contemporary Classical
Festival: C3 präsentiert neue Musik, die in der Grauzone
zwischen
zeitgenössischer Klassik und elektronischer Musik liegt.
Gegenwärtig
ist diese Grauzone ein Bereich der extremen Kreativität und
Innovation. Grund dafür sind die Demokratisierung der
Technologie
sowie Verbreitung und Einfluss elektronischer Musik.
Neue
Interpretationen von alten Strukturen mithilfe moderner Praktiken:
die Veranstaltungsorte des C3 spiegeln dieses Thema. Sowohl das
Berghain und das Radialsystem (Berlin), das Welterbe Zollverein
(Essen) oder die ehemalige deutsche, evangelische Kirche St. John
Center (Danzig) sind Symbole der Erkundung neuer Möglichkeiten
in
bisher unerforschtenTerrain. Der neue musikalische Trend von C3 ist
ebenso undefiniert. Kai Müller sagte dazu in Berlin's
führender
Tageszeitung "Tagesspiegel" und einer der führenden
Wochenzeitung Deutschland's "Zeit Online": "Zwischen
Philharmonie und Berghain erwächst die Zukunft der Musik: Wie
Pop-Avantgarde und Klassik sich einander annähern, zeigt das
C3-Festival in Berlin […] das ist die Musik der Zukunft. Sie
hat
nur noch keinen Namen. Aber dass sie einmal in der Lage sein wird,
uns die Gegenwart zu erklären, daran besteht kein Zweifel."